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Warum werden wir satt – und warum manchmal nicht?

September 05, 2025 3 min lesen.

Warum werden wir satt – und warum manchmal nicht?

Warum hören wir nach einer Mahlzeit auf zu essen? Was bringt uns dazu, uns satt zu fühlen und warum funktioniert dieses Signal manchmal nicht richtig? Das Sättigungsgefühl ist ein erstaunlich komplexer Prozess, an dem Magen, Darm, Hormone, Gehirn und sogar unsere Lebensgewohnheiten beteiligt sind.

Hunger, Appetit und Sättigung – wo liegt der Unterschied?

Oft benutzen wir die Begriffe Hunger und Appetit gleichbedeutend. Tatsächlich handelt es sich um unterschiedliche Dinge: Hunger ist das physiologische Signal, dass der Körper Energie braucht. Appetit dagegen entsteht stärker aus Lust, Gewohnheiten oder Emotionen. Sättigung wiederum beschreibt den Zustand nach einer Mahlzeit, wenn der Körper „Stop“ signalisiert.

Wenn der Magen spricht

Das Sättigungsgefühl beginnt schon im Magen: Sobald Essen eintrifft, dehnt sich die Magenwand. Diese Dehnungsreize werden über Nervenbahnen ans Gehirn gemeldet; ein erstes Signal, langsamer zu essen. Entscheidend ist dabei das Volumen: Ballaststoff- und proteinreiche Mahlzeiten füllen den Magen stärker als kleine, kalorienreiche Snacks. Deshalb machen sie länger satt, obwohl sie weniger Energie liefern.

Hormone als Botenstoffe

Nach dem Magen übernimmt der Darm. Hier werden Hormone freigesetzt, die direkt ans Gehirn melden: „Wir sind versorgt!“

  • CCK (Cholecystokinin) reagiert auf Fett und Eiweiß und verzögert die Magenentleerung.
  • GLP-1 (Glucagon-like Peptide-1) und PYY (Peptid YY) entstehen im Dünndarm und wirken appetithemmend.

Dazu kommt Leptin, das langfristig die Fettreserven im Körper widerspiegelt. Bei Übergewicht funktioniert dieses Signal allerdings oft nicht mehr richtig, die sogenannte Leptinresistenz. Auf der Gegenseite steht Ghrelin, das Hungerhormon, das vor den Mahlzeiten ansteigt und danach wieder absinkt. Gerät dieses System aus dem Gleichgewicht, fällt es schwer, ein gesundes Essverhalten aufrechtzuerhalten.

Das Gehirn als Schaltzentrale

Im Hypothalamus laufen die Informationen aus Magen, Darm und Fettgewebe zusammen. Hier wird entschieden, ob wir weiter essen oder genug haben. Auch das Belohnungssystem des Gehirns ist beteiligt: Schokolade oder Pizza aktivieren zusätzlich Dopamin; ein Grund, warum wir manchmal essen, obwohl wir längst satt sind.

Warum langsames Essen hilft

Zwischen dem ersten Bissen und einem klaren Sättigungsgefühl liegen im Schnitt 15 bis 20 Minuten. Wer zu schnell isst, nimmt deshalb leicht zu viel Energie auf, bevor die Sättigungssignale das Gehirn erreicht haben. Langsames Essen verstärkt die Ausschüttung von GLP-1 und PYY und wir fühlen uns bewusster satt.

Wenn die Sättigung ausbleibt

Manche Menschen spüren ihr Sättigungsgefühl kaum. Ursachen können hormonelle Probleme wie eine Leptin- oder Insulinresistenz sein, aber auch Schlafmangel und Stress. In solchen Fällen fehlt es an den Signalen, die das Essen rechtzeitig stoppen.

Faktoren, die Sättigung beeinflussen

  • Nahrungswahl: Eiweißreiche und ballaststoffreiche Mahlzeiten machen besonders satt, weil sie hormonelle Signale auslösen und länger im Magen bleiben.

Tipp: In der ernährungspraktischen Umsetzung können proteinreiche Trinknahrungen hilfreich sein, um Sättigung gezielt zu unterstützen, insbesondere bei Personen mit erhöhtem Energie- und Nährstoffbedarf oder eingeschränkter Nahrungsaufnahme. Ein Beispiel ist all in® COMPLETE, hochkalorische Trinknahrungen, die in verschiedenen Varianten angeboten werden:

  • Auf Milchbasis (Geschmacksrichtungen Vanille, Schokolade, Erdbeere, Banane, Kaffee),
  • auf Joghurtbasis (Orange, Johannisbeere),
  • sowie vegan auf Haferbasis (Hafer & Kakao).

Diese Produkte kombinieren einen hohen Proteingehalt mit ausgewogener Makro- und Mikronährstoffzusammensetzung und können so sowohl zur Bedarfsdeckung als auch zur Förderung eines anhaltenden Sättigungsgefühls beitragen.

  • Essverhalten: Wer langsam isst, bewusst kaut und Ablenkungen meidet, spürt seine Sättigung besser.
  • Lebensstil: Ausreichend Schlaf und Stressabbau sind ebenso wichtig, da Schlafmangel und Dauerstress den Hormonhaushalt verschieben können. Bewegung wiederum kann die Wahrnehmung von Sättigung verbessern.

Fazit

Sättigung ist weit mehr als nur ein „volles Gefühl im Bauch“. Sie entsteht aus einem fein abgestimmten Zusammenspiel von Magen, Hormonen, Gehirn und Verhalten. Wer seine Mahlzeiten bewusst gestaltet, dazu langsames Essen und ausreichend Schlaf, kann die natürliche Sättigungsregulation unterstützen. So gelingt es leichter, das Gleichgewicht zwischen Hunger, Appetit und Sättigung zu bewahren.

 

Quellen:
  1. Blundell, J. E., et al. (2010). Appetite control: Methodological aspects of the evaluation of foods. Obesity Reviews, 11(3), 251-270. https://doi.org/10.1111/j.1467-789X.2010.00714.x
  2. Cummings, D. E., & Overduin, J. (2007). Gastrointestinal regulation of food intake. Journal of Clinical Investigation, 117(1), 13-23. https://doi.org/10.1172/JCI30227
  3. Morton, G. J., et al. (2014). Central nervous system control of food intake and body weight. Nature, 443(7109), 289-295. https://doi.org/10.1038/nature05026
  4. Robinson, E., et al. (2014). Slow eating increases the postprandial response of the anorexigenic gut hormones peptide YY and glucagon-like peptide-1. Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, 99(1), E44-E48. https://doi.org/10.1210/jc.2013-2384
  5. Spiegel, K., et al. (2004). Sleep loss: A novel risk factor for insulin resistance and Type 2 diabetes. Journal of Applied Physiology, 99(5), 2008-2019. https://doi.org/10.1152/japplphysiol.00660.2004

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